Kartoffelkäferzeiten
von Paul Maar
Johanna wächst in einem kleinen Ort in Mainfranken auf, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Erwachsenen sprechen von "schlimmen Zeiten", aber die Kinder empfinden das nicht so. Für sie sind Kohlenknappheit, Eichelkaffee und Milchkartoffeln genauso normal wie die regelmäßig auftretenden Kartoffelkäfer- und Mäuseplagen. Doch Johanna fühlt sich eingeengt in der Welt ihrer Eltern und beginnt gegen deren Werte und Regeln zu rebellieren.
Eine Coming-of-Age-Geschichte zwischen Zweitem Weltkrieg und beginnendem Wirtschaftswunder: Johanna fühlt sich bei ihrer Mutter, der Tante und Oma Mariechen eigentlich ganz wohl. Ihr Vater ist noch in russischer Kriegsgefangenschaft, erinnern kann sie sich an ihn allerdings kaum. Als Oma Elsbeth den Frauenhaushalt vergrößert und die Autorität von Oma Mariechen untergräbt, hängt der Haussegen schief. Aber Oma Mariechens Rückzug ist nur von kurzer Dauer... Johanna wird allmählich erwachsen und sie muss zunehmend ihre eigenen Entscheidungen treffen. Die fallen nicht immer so aus, wie es ihrer Familie am liebsten wäre. Aber soll Johanna sich wirklich nicht mehr mit ihrem Freund treffen, nur weil niemand weiß, wer sein Vater ist? Und was ist mit dem Geheimnis der Dollen Kunni? Der Rote Baron, den niemand im Dorf so recht einzuschätzen vermag, bestärkt Johanna darin, nach eigenen Antworten zu suchen. Je mehr sie nach außen lebt, desto eingesperrter kommt sie sich vor in den Mauern, die sie bisher vor der Welt beschützten, und sie erkennt: Wenn sie erwachsen werden will, muss sie hinüberklettern...
Zeit und Ort: Nachkriegszeit, ein kleiner Ort in Mainfranken
Altersgruppe: Jugendbuch
ISBN: 978-3-8415-0401-2
Erscheinungsdatum: Januar 1990
Hauptfiguren: Johanna, ihre Mutter, ihre Tante Fanni, ihre Großmütter Mariechen und Elsbeth, ihr Freund Manni, der Rote Baron