Oetinger Filmrechte

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Titeldetails

Keine Party für den Tiger

von Martin Baltscheit

Es ist tierisch finster im Wald. Dem Tiger gefällt's, denn alle haben richtig Angst vor ihm. Doch etwas einsam ist er schon, so ganz ohne Freunde. Das Reh ist scheu und sieht hinter jedem Stamm den sicheren Tod lauern. Der Bärin geht langsam der Honig aus, das hebt ihre Laune auch nicht. Von anderen Tieren - zum Beispiel der Motte - sieht und hört man erstmal überhaupt nichts. Doch dann wird es Licht, denn das Internet kommt zu den Tieren! Nicht Mann, nicht Frau, aber sehr attraktiv. Es verspricht Ruhm, Erfolg und ewigen Frieden, es weiß den Weg zu den besten Honigtöpfen und sein 'Matchmaking' ist legendär. Alles strahlt, alle sind erleuchtet ... Doch die Technik hat ihre Tücken. Ein kleines Missgeschick verbreitet sich leider rasend schnell über alle Kanäle, und schon ist ein erstes Opfer zu beklagen. Die Internetgemeinde fällt hemmungslos übereinander her, denn schließlich weiß nun jeder alles über seinen Nächsten. 

Ein meisterhaftes Stück über die Chancen und Gefahren der Technik, über die Verheißungen des totalen Wissens, über den Aberglauben an ein virtuelles Paradies. Die Tiere des Waldes machen vor, wie Aufklärung funktioniert: im Gelingen ebenso wie im Umschlagen in ihre dunkle Kehrseite, die rohe Natur. Am Ende steht die Vernunft. Und hinter ihr wartet die Unvernunft geduldig auf ihre nächste Chance.

Erscheinungsdatum: 10.10.2015, Junges Ensemble Stuttgart, Regie: Frank Hörner


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