Drei Männer im Schnee
von Erich Kästner
Eine Komödie über Sein und Schein - Originaltheaterfassung von Erich Kästner (unter dem Titel "Das lebenslängliche Kind")
Der reiche Geheimrat Schlüter, dem in seinem eigenen Preisausschreiben der Hauptgewinn, 14 Tage Skiurlaub, zufällt, beschließt, die Reise anzutreten - und zwar inkognito. Denn Schlüter will herausfinden, wie man als vermeintlich mittelloser Zeitgenosse in der Welt der Schönen und Reichen ankommt. Mit seinem treuen Diener Johann, den er in ungewohnter Aufmachung und unter falschem Namen im Hotel einquartiert, macht er sich auf ins unstandesgemäße Abenteuer. Doch dann setzt Schlüters Tochter beim Versuch, ihren Vater vor der Wirklichkeit zu bewahren, eine Kette von Missverständnissen und Verwechslungen in Gang.
Schlüters Erlebnisse im feudalen Grand Hotel sind nicht nur voller Humor und köstlicher Situationskomik - sie regen auch zum Nachdenken über Schein und Sein in unserer Welt an. Unter dem Titel "Drei Männer im Schnee" verarbeitete Erich Kästner die Geschichte 1934 zunächst als Roman. Im Dritten Reich bereits mit Publikationsverbot belegt, benutzte Kästner für die Veröffentlichung als Theaterstück den Titel "Das lebenslängliche Kind" und den Namen Robert Neuner, ein gemeinsames Pseudonym mit seinem Freund und Mitarbeiter Martin Buhre. Als man auf Kästner als Autor kam, wurde das Stück in Deutschland verboten, doch der Erfolg im europäischen Ausland war immens.
Später schrieb Charles Lewinsky eine Neubearbeitung für die Bühne auf Grundlage des Romans (UA: Zürich, 1981): Aus Geheimrat Schlüter wurde hier, wie im Roman, der Millionär Tobler. Auf diese Weise sind verschiedene Fassungen entstanden, die sich in der Gestaltung der Dialoge, der Namensgebung der Figuren und bei Einzelheiten der Besetzung teilweise unterscheiden, die jedoch alle die gleiche, zeitlose Geschichte erzählen.
Besetzung: 3 Dame(n) , 9 Herr(en)
Uraufführung: 7.9.1934, Schauspielhaus Bremen